Theresa Lambrecht, geboren 1978 in Berlin, arbeitet an der Schnittstelle von Fotografie und Malerei. Sie hat dafür „den Pinsel mit dem Computerpad getauscht“, wie sie sagt, und entsprechend entstehen ihre großformatigen Bilder nicht an der Staffelei, sondern werden von ihr am Bildschirm zusammengesetzt, Schicht für Schicht und Layer für Layer.
Wie in der bildenden Kunst, mit der sie sich bereits während ihres Malereistudiums in Graz auseinandergesetzt hat, entstehen ihre Arbeiten so in einem kreativen Schaffensprozess, vom Ausgangsmotiv bis hin zum fertigen Werk. Die beeindruckend plastische Dreidimensionalität ihrer Bilder ergibt sich nur in ihrem Fall nicht durch klassische Ölfarbschichten, sondern entsteht collageartig am Rechner.
Die in einem Berliner Künstlerhaushalt aufgewachsene Theresa Lambrecht schafft es so, ihren Natur- und Tiermotiven Tiefe zu verleihen, ohne dass ihre Bilder grell oder effektheischend wirken, auch wenn einige Arbeiten, wie die „KOI“-Serie, durchaus farbintensiv und dynamisch sind.
„Ich bin eher ein Gefühlstyp und schreibe keine Konzepte - aber dadurch, dass ich viel mit Technik arbeite, entsteht vielleicht gerade eine interessante Mischung.“
Generell strahlen ihre Bilder aber eine Ruhe aus, die sie bewusst als Kontrapunkt zu ihrem Großstadtleben einsetzt. Dazu kommt eine meditative Weite und Gelassenheit, die sich auch auf den Betrachter überträgt, und ihn regelrecht im Werk versinken lässt.
Die Inspiration für diese Arbeiten holt sie sich entweder auf ihren Reisen direkt an den Orten die sie später abbildet, wie die karge Landschaft Schottlands rund um den Berg Ben Nevis, oder sie recherchiert in naturhistorischen Sammlungen, wälzt Bildbände, liest sich in das Thema ein oder besucht zu weiteren Inspiration Ausstellungen, Museen und Naturkundemuseen. Danach versucht sie sich aber wieder mehr auf sich und ihren eigenen künstlerischen Ansatz zurückzuziehen.
„Wir alle müssen ja den ganzen Tag soviele Informationen einordnen und verarbeiten, dass ich selber diese Hektik nicht noch zusätzlich potenzieren möchte. Im Gegenteil, ich möchte diese Energie dann eher wieder umkehren und rückführen, und so in meinen Bildern zu Ruhe und Gelassenheit kommen.“
Das künstlerische und technische Rüstzeug, ohne dass solche zugleich intensiven wie symbiotischen Arbeiten erst gar nicht entstehen könnten, hat die bereits seit Jahren als erfolgreiche Designerin arbeitende Lambrecht schon während ihres Malerei -, Fotografie- und Kommunikationsdesignstudiums erworben, sowie während ihrer Zeit als Fotoassistentin und Mediengestalterin.
„Es ist nie einfach nur ein Foto dass ich bearbeite, es ist ein Prozess, der sich lange hinziehen kann, und der bei jedem Werk auch anders verläuft.“
Mit reiner Fotografie oder grafischem Design haben ihre Arbeiten aber ebenso wenig zu tun wie mit schlichter Dekorationskunst: Gerade durch die aufwendige Auseinandersetzung mit dem Motiv sowie dem fast schon haptischen Schichtsystem ihrer Bilder entstehen Arbeiten, die die Fragilität der Natur betonen, und ihre Erhabenheit und Verletzlichkeit zeigen. Und letztendlich darüber, ohne jeden erhobenen Zeigefinger, ihre durch die Menschheit bedrohte Existenz ins Bewusstsein rufen.
2015 | Gründung Label POE (Pattern of Earth), Scarf&Art, Berlin (DE) |
2010 | Gründung Kreativagentur LAMBRECHT, Berlin (DE) |
seit 2010 | Arbeit als Freie Designerin |
2007 - 2009 | Art Director bei Scholz & Friends, Berlin (DE) |
2006 - 2007 | Selbstständige Designerin, Berlin (DE) |
2004 - 2008 | Studium für Kommunikationsdesign HTW Berlin (DE) |
2003 - 2004 | Freie Fotoassistentin bei Mat Hennek und Felix Broede, Berlin (DE) |
2001 - 2003 | Ausbildung Mediengestalterin bei Latif.Oberholz, Berlin (DE) |
1998 - 2000 | Meisterklasse für Malerei und Photographie, Meisterschule für Kunst und Gestaltung, Graz (AT) |
forma - figura - exemplar (Group Show), Galerie weartberlin, Berlin Art Week, Berlin (DE)
Colorful Nature, Art meets Arzt (Solo Show), Dr. Ifflaender, Dresden (DE)
Affordable Art Fair Hamburg (Messe), Galerie weartberlin, Hamburg (DE)
Affordable Art Fair Hamburg (Messe), Galerie weartberlin, Hamburg (DE)
Green Living Showroom, permanente Ausstellung, Berlin (DE)
„Landstrokes”, Hochparterre Berlin (DE)
Stadtgewebe, Typografische Ausstellung mit Christian Ewald, Berlin (DE)
„Kunst kommuniziert weltweit”, Auswärtiges Amt, Berlin (DE)
Photokina 2006 „Zukunftsportrait - Under construction (Students-)Faces”, Köln (DE)
A ́Design Award - WIN Gold - Packaging Design
ADC 2010 - Grafik Art, Mercedes-Benz
Deutscher Dialogmarketing Preis (DDP) 2009 – DB Schenker
One Show Design 2008 – Merit Award Single – Saturn Satellite Dish
creativ verpacken, Interview
PULP/FEDRIGONI Magazine 08, London
creativ verpacken, Ausgabe 147-Sweet Sweet Sweet/Food
creativ verpacken, Ausgabe 148- World of Cosmetik
Zeixs Verlag, Exciting World of Pattern Design